53. Spendenbericht des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine

Seit mehr als zwei Jahren werden NS-Überlebende unter schwierigsten Bedingungen und teilweise unter Lebensgefahr betreut.

„Die Stadt lebt und arbeitet, und wir auch“

Lyubov Vasilivna Slesarenko, Leiterin der "Ukrainischen Union der Häftlinge – Opfer des Nationalsozialismus (USVZhN)" in Krywyj Rih, hat in den vergangenen Wochen 35 Elektroheizungen für Überlebende der NS-Verfolgung beschafft. Die Zerstörung des Kachowka-Staudamms durch die russische Armee im Juni 2022 war nicht nur eine ökologische Katastrophe, sondern hatte auch weitreichende Auswirkungen auf die Wasserversorgung. Die Folgen dieser Zerstörung waren auch in diesem Winter spürbar. Die Wasserknappheit führte zu Einschränkungen in der Wärmeversorgung für die Menschen, unter anderem in Krywyj Rih.

Lyubov Vasilivna Slesarenko vermittelt einen Eindruck davon, wie derzeit der Alltag in Krywyj Rih aussieht: "Häufige Sirenengeräusche sind für uns zu einem alltäglichen Ereignis geworden. Es ist beängstigend und schmerzhaft, aber das Leben geht weiter, und wir arbeiten trotzdem. Wir halten nur inne, wenn wir eine große Explosion hören, um herauszufinden, wo und ob unsere Luftabwehrsysteme etwas abgeschossen haben oder ob bereits etwas zerstört wurde. Wenn die Explosion in der Nähe war, kommen die Menschen, um zu helfen. Die Stadt lebt und arbeitet, und wir auch. Während ich diesen Text schreibe, ertönt zweimal er Luftalarm. So leben wir nun einmal."

Die Hilfe in Zahlen

Bislang wurde mit 689.700 Euro Spendengeldern und Drittmitteln 4585 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 843 Mal konnten Angehörige und Fachkolleginnen und Fachkollegen unterstützt werden. 161 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine Patenschaft.