Stiftungsdirektor Karl Freller betont bei der Begrüßung des israelischen Ministers Michael Malchieli in der KZ-Gedenkstätte Dachau: „Wir sind den Shoa-Überlebenden und ihren Familien in Israel eng verbunden!“

MÜNCHEN, 21. Dezember 2023 – Der israelische Staatsminister für religiöse Angelegenheiten, Rabbi Michael Malchieli, besuchte am 19. Dezember in Begleitung der israelischen Generalkonsulin Talya Lador-Fresher die KZ-Gedenkstätte Dachau. Vor einem geführten Rundgang legten sie am Internationalen Mahnmal einen Kranz zum Gedenken an die jüdischen Opfer nieder. Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, sowie die Leiterin der KZ-Gedenkstätte, Dr. Gabriele Hammermann, empfingen die beiden gemeinsam. Freller betonte die Solidarität der Stiftung Bayerische Gedenkstätten mit Israel und den engen Kontakt, der zu Shoa-Überlebenden und ihren Nachkommen in Israel und weltweit gepflegt wird.

Der Rundgang über das Gelände des ehemaligen KZ Dachau führte auch zur jüdischen Gedenkstätte; Stiftungsdirektor Freller sprach hier den Hinterbliebenen der Opfer vom 7. Oktober sein Beileid aus. Vor etwa zwei Monaten hatte ein brutaler Überfall der radikal-islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel über 1.200 Todesopfer und circa 5.500 Verletzte gefordert. Zudem betonte Freller seine Sorge um die entführten Geiseln: „Wir sehen das große Leid, das den Menschen in Israel zugefügt wurde, und fühlen mit ihnen. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten pflegt gute Kontakte zu Shoa-Überlebenden und ihren Angehörigen in Israel und so sind wir auch eng verbunden mit ihrem Land. Unsere Gedanken sind bei ihnen. Die Stiftung steht an der Seite von Israel“. Zusätzlich betonten Freller und Malchieli die Bedeutung, die die KZ-Gedenkstätte Dachau als historische Stätte und authentischer Lernort für junge Menschen hat und unterstrichen, wie wichtig es ist, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit erhalten, diesen Ort zu besuchen.

Michael Malchieli ist ein israelischer Politiker, der aktuell als Minister für religiöse Angelegenheiten in der siebenunddreißigsten israelischen Regierung dient. Das israelische Ministerium für religiöse Angelegenheiten ist zuständig für die Planung und Finanzierung von Synagogen und Mikwen (rituellen Tauchbädern) und führt die Aufsicht über die heiligen Plätze für Juden. Außerdem fallen die Organisation des Tora-Unterrichts und öffentlicher religiöser Feiern, die Bescheinigung ritueller Unbedenklichkeit (Kaschrut) in öffentlichen und Einrichtungen der Regierung sowie die religiöse Kontaktpflege mit Juden in der Diaspora in seine Zuständigkeit. Es stellt finanzielle Mittel für das Hauptrabbinat und die rabbinischen Gerichte zur Verfügung. Darüber hinaus kümmert es sich um zusätzlichen religiösen Unterricht für benachteiligte Jugendliche und stellt Schulen, Einwanderern und Bedürftigen jüdische Ritualartikel zur Verfügung.

Das KZ Dachau gehörte zu den ersten Konzentrationslagern in Deutschland und bestand als einziges während der gesamten zwölf Jahre der NS-Herrschaft. Dort - sowie in den 140 Außenlagern - waren während seines Bestehens über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert; mehr als 41.500 von ihnen kamen ums Leben. Am 29. April 1945 befreien US-amerikanische Truppen die Überlebenden; auch danach blieb die Sterblichkeit unter den Befreiten weiter hoch. Heute gehört Dachau mit etwa einer Million Besucherinnen und Besuchern pro Jahr zu den meistbesuchten KZ-Gedenkstätten der Welt.