Gedenken zum 1. September 1939

Mit dem deutschen Überfall auf Polen begann vor 84 Jahren der Zweite Weltkrieg – Stiftungsdirektor Freller fordert von Russland am Antikriegstag ein Ende des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine

MÜNCHEN, 30. August 2023 – Landesweit finden auch in diesem Jahr am 1. September vielerorts Gedenkveranstaltungen für die Opfer aller Kriege statt. Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine betont Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten: „Wir müssen die Erinnerung an die Opfer von Krieg und Nationalsozialismus wachhalten. Es ist unsere historische Verantwortung, die wir als Deutsche tragen, die Forderung des „Nie wieder!“ nicht nur zu erheben, sondern auch zu verteidigen. Lassen Sie uns daher alle solidarisch mit den Menschen in und aus der Ukraine sein und sie in ihrem Kampf nach Freiheit und Frieden unterstützen. Einem Frieden zu den Bedingungen des ukrainischen Volks, nicht dem eines imperialistischen Aggressors.“

Der Angriff der deutschen Wehrmacht auf Polen am 1. September 1939 war der Beginn eines zuvor nie da gewesenen Menschheitsverbrechens. Insgesamt wurden bis Kriegsende 1945 etwa 60 bis 70 Millionen Menschen getötet. Bei ihnen handelte es sich Größtenteils um Zivilisten – die meisten aus Osteuropa. Der nationalsozialistische Rassenwahn führte mit der Ermordung von sechs Millionen Juden zur fast vollständigen Auslöschung von jüdischem Leben in Europa.

In der Bundesrepublik Deutschland wird seit den 1950er Jahren der 1. September als Antikriegstag begangen. Auch in diesem Jahr finden unter anderem an zahlreichen KZ-Friedhöfen in ganz Bayern Gedenkveranstaltungen von lokalen Initiativen statt.