Bundesverdienstkreuz für Ernst Grube - Direktor Karl Freller gratuliert im Namen der Stiftung zur verdienten Ehrung

MÜNCHEN, 22. September 2023 – Ernst Grube wird heute mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Verleihung übernimmt Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus. Im Namen der Stiftung Bayerische Gedenkstätten gratuliert Direktor Karl Freller Herrn Grube herzlichst zu seiner Auszeichnung.

„Wir freuen uns sehr für und mit unserem langjährigen Kuratoriumsvorsitzenden. Diese höchst verdiente Ehrung ist ein starkes Symbol für sein Wirken und seinen seit Jahrzehnten unermüdlichen Einsatz für eine verantwortliche Erinnerung, für Austausch und Frieden. Wir hoffen ihn noch etliche Jahre an unserer Seite zu wissen“ so Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.
Ernst Grube engagiert sich Jahrzehnten im Bereich der Erinnerungs- und Gedenkkultur, die, so Karl Freller „heute wichtiger ist denn je“.

Seit 2012 ist Ernst Grube Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, stellvertretender Vorsitzender der Lagergemeinschaft Dachau e.V und ein engagiertes Mitglied in mehreren Vereinen und Verbänden, darunter der Förderverein für Internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau. Für sein Engagement wurde er zuletzt mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt München ausgezeichnet.

Zu Ernst Grube:
Seine Mutter war Jüdin; sein nichtjüdischer, kommunistischer Vater weigert sich, in eine Scheidung einzuwilligen und so seine Familie dem Vernichtungswahn der Nazis preiszugeben. Die drei Kinder kamen in ein jüdisches Kinderheim, das sie ab September 1941 nicht mehr verlassen durften. Im April 1942 wurde es aufgelöst. Ernst Grube und seine Geschwister wurden zunächst in das Sammel- und Deportationslager in Milbertshofen geschickt, dann 1942 nach Berg am Laim in die „Heimanlage für Juden“ verlegt. Nach über vier Jahren Heim- und Lageraufenthalt konnten die Kinder zu ihren Eltern zurück. Doch im Februar 1945 wurde Ernst Grube gemeinsam mit seiner Mutter und den Geschwistern nach Theresienstadt deportiert; zu einem Zeitpunkt, als die Befreiung des KZ Theresienstadt kurz bevorstand. Die Familie überlebte und wurde Anfang August 1945 in München wiedervereint.

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Kultusminister Michael Piazolo händigt Ernst Grube das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus, München 22.09.2023 (Foto: Alexandra Beier/StMUK)

Der Verdienstorder der Bundesrepublik Deutschland

Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland, meist umgangssprachlich Bundesverdienstkreuz genannt, ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung der Bundesrepublik Deutschland. Er wird für besondere Leistungen auf politischem, wirtschaftlichem, kulturellem, geistigem oder ehrenamtlichem Gebiet verliehen. Er ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht. Der Orden wird seit seiner Stiftung durch Bundespräsident Theodor Heuss im Jahr 1951 verliehen.