Trauer über das Ableben des letzten Überlebenden des Massakers von Oradour

MÜNCHEN, 13.02.2023 Eines der schlimmsten Massaker des 2. Weltkrieges geschah am 10. Juni 1944 in Oradour-sur-Glane in Zentralfrankreich. Innerhalb von wenigen Stunden ermordeten die Soldaten eines Waffen-SS-Panzerregimentes 643 Menschen. Die Männer des kleinen Ortes erschossen sie, die Frauen und Kinder sperrten sie in der Kirche ein und verbrannten sie bei lebendigem Leibe. Nur sieben Menschen überlebten, darunter Robert Hébras. Stiftungsdirektor Freller äußerte sich zum Tod Hébras: "Robert Hébras war ein großartiger Mensch, der bis zuletzt für Frieden und Versöhnung eintrat. Ein Vorbild für die Welt!“

Obwohl auch er seine Familie auf diese grausame Weise verloren hatte, wurde er im Laufe der Jahrzehnte immer mehr zu einem unermüdlichen Verfechter für Frieden und Versöhnung. Auch die Stiftung Bayerische Gedenkstätten hatte seit 15 Jahren sehr guten Kontakt mit ihm. Beim 70. Befreiungstag des KZ Dachau im Jahre 2015 war er in Bayern zu Gast, ein weiteres Mal besuchte er auf Einladung des damaligen Vorsitzenden des NLLV, Jürgen Fischer, Nürnberg und sprach zur Nürnberger Lehrerschaft.

Stiftungsdirektor Karl Freller war erst im Juni letzten Jahres bei den Gedenkfeiern in Oradour und hatte noch ein langes und gutes Gespräch mit Robert Hébras, der nun am Samstagmorgen im Alter von 97 Jahren verstorben ist. Wiederholt hatte sich Freller mit Hébras getroffen. Karl Freller: „Robert Hébras hat mich zutiefst beeindruckt. Wer sich bei solch einem Schicksal für Versöhnung einsetzt, ist ein Vorbild für die Welt! Er hat bis zuletzt für die deutsch-französische Freundschaft gelebt. An uns liegt es, mit gleicher Kraft diese Freundschaft aufrecht zu erhalten!“