Hinweis: Erinnerungszeichen für Franz Stenzer

Am Dienstag, 22. August 2023 , 16:00h wird ein Erinnerungszeichen für Franz Stenzer öffentlich an seinem ehemaligen Wohnort angebracht. Anlass ist der 90. Jahrestag seiner Ermordung im KZ-Dachau.

Franz Stenzer kam am 9. Juni 1900 in Planegg zur Welt. Ab 1917 wohnte er in Pasing (heute ein Stadtteil von München) und arbeitete im Bahnbetriebswerk I, dessen Belegschaft ihn später in den Betriebsrat wählte. 1920 trat er der Kommunistischen Partei (KPD) bei. 1922 heiratete er Emma (Emmy) Bausch. Dem Paar wurden drei Töchter geboren. Die junge Familie lebte in der Friedrich-Ebert-Straße 1 c in Pasing (heute Nimmerfallstraße 54). Franz Stenzer gehörte ab 1924 der KPD-Bezirksparteiführung Südbayern an. Für die Partei wurde er zunächst in den Stadtrat von Pasing und 1932 in den Reichstag gewählt.

Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten hielt sich Franz Stenzer versteckt und organisierte aus dem Untergrund die Arbeit seiner Partei. Am 30. Mai 1933 verhaftete ihn die Gestapo in seinem Versteck in München und lieferte ihn in das KZ Dachau ein. Er war schwersten Folterungen ausgesetzt. Am 22. August 1933 ermordete ihn die SS mit einem Genickschuss.

Bei der öffentlichen Gedenkfeier zur Anbringung des Erinnerungszeichens der Landeshauptstadt München für Franz Stenzer sprechen Stadtrat Stefan Jagel (in Vertretung des Münchner Oberbürgermeisters), Dr. Gabriele Hammermann (Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau), Daniel Heimerl (Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft München-Pasing eG), Kirchenrat Dr. Björn Mensing (Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau, Initiator des Erinnerungszeichens) und Frieder Vogelsgesang (Bezirksausschuss 21 – Pasing-Obermenzing). Es wird ein Grußwort von Tatjana Trögel (Enkelin Franz Stenzers) verlesen werden. Musikalisch gestaltet Nico Weber (Trompete) die Gedenkfeier.

Erinnerungszeichen

Erinnerungszeichen werden an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Sie bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie in zwei Ausführungen – als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Mit den Erinnerungszeichen geben wir den heute meist vergessenen Opfern der NS-Verfolgung einen Platz in unserer Stadtgesellschaft zurück. Sie enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben über das Schicksal und – falls vorhanden – auch ein Bild. Texte und Bilder werden mit einem Laser in das Metall eingeschnitten. Durch die gelochte Oberfläche können die Informationen auch ertastet werden.

Organisatorisches

Dienstag, 22. August 2023, 16.00 Uhr
Nimmerfallstraße 50–58
München-Pasing

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