"Schreckenstage von Nammering" - Stiftungsdirektor Freller spricht Gedenkworte

Die Gemeinde Fürstenstein veranstaltet in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft „KZ-Transport 1945“ und dem DGB Region Niederbayern am Samstag, 10. Mai, eine Gedenkveranstaltung unter dem Titel „80 Jahre Schreckenstage von Nammering“ am ehemaligen Bahnhof in Nammering, Gemeinde Fürstenstein.

Mit einer Gedenkveranstaltung am Bahnhof Nammering (Landkreis Passau) erinnern die Gemeinde Fürstenstein und der Arbeitskreis "KZ-Transport 1945" an die nationalsozialistischen Verbrechen vor 80 Jahren. Die diesjährige Gedenkfeier findet um 18 Uhr am ehemaligen Bahnhof von Nammering statt. Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten ist durch Stiftungsdirektor Karl Freller vertreten, der zu den etwa 200 Gästen Grußworte richten wird. 

Seit 1985 finden an diesem Ort alljährlich  Gedenkfeiern statt.

Das Programm vom 10. Mai 2025, Beginn 18:00 Uhr 

Ökumenische Andacht am Mahnmal Totenwiese

  • Begrüßung
  • Ansprache Stephan Gawlik, Bürgermeister Fürstenstein
  • Ansprache Andreas Schmal, DGB Niederbayern
  • Ansprache Staatsminister Christian Bernreiter
  • Ansprache Karl Freller, Direktor Stiftung Bayerische Gedenkstätten

Szenische Lesung

Videobotschaft von Ben Lesser, Überlebender des "Todeszugs"

Mahnwache

Hintergrundinformation

Vom 7. bis 28. April 1945 fand ein Bahntransport mit Häftlingen aus dem Konzentrationslager Buchenwald in das KZ Dachau statt. Etwa 5.000 Häftlinge wurden "verladen", nur 800 kamen lebend in Dachau an. Der Zug war zu einem Transport von Toten und Sterbenden geworden.

Auf dem Weg dorthin musste der Zug in Eging halten, da die Bahnstrecke unterhalb von Tittling beschädigt war. In Eging äußerte der Transportführer die Absicht, alle Häftlinge zu erschießen. Ein ortsansässiger Lehrer konnte ihn überreden, nach Nammering weiterzufahren, wo der Zug vom 19. April bis zur Weiterfahrt am 24. April 1945 fünf Tage stehen blieb. Die drohende Ermordung von 4.000 Menschen konnte zwar verhindert werden, doch blieben insgesamt 794 ermordete KZ-Häftlinge in Nammering zurück.