Hinweis: Ökumenischer Gottesdienst zum zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine in der evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Am frühen Morgen des 24. Februar 2022 überfielen auf Befehl von Präsident Putin Streitkräfte der Russischen Föderation die Ukraine – bis heute dauern die Kämpfe an. Zum zweiten Jahrestag wird der Zehntausenden Kriegsopfer und der vor dem Krieg Geflüchteten gedacht.

Im Gottesdienst berichtet Vira Zolotar, Tochter des ukrainischen KZ-Dachau-Überlebenden Volodymyr Dschelali (1925-2020), über den russischen Angriff auf ihre Heimatstadt Mariupol, ihre schwierige Flucht nach Deutschland und ihr Leben als eine der etwa 1.500 ukrainischen Kriegsflüchtlinge im Landkreis Dachau. Die Musikpädagogin hatte ihren Vater mehrfach zu Zeitzeugengesprächen bei der Internationalen Jugendbegegnung Dachau begleitet und ebenso am 27. Januar 2018, als er im völlig überfüllten Foyer des Dachauer Rathauses bei der Gedenkfeier für die Opfer des Nationalsozialismus sprach. Die Präsentation des ihm im Projekt „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ gewidmeten Gedächtnisblattes erlebte der Zeitzeuge 2021 leider nicht mehr.

Elena Petuhova erzählt von ihren bewegenden telefonischen Kontakten zu den drei KZ-Dachau-Überlebenden Iwan Kutschmin, Pavlo Scharun und Vasyl Volodko. Die junge Politikwissenschaftlerin aus der Russischen Föderation nahm im Frühjahr 2023 als Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau Verbindung zu den in der Ukraine vom Krieg bedrohten Zeitzeugen auf und initiierte eine Spendenaktion. Heute setzt sie ihr Engagement ehrenamtlich fort. Iwan Kutschmin ist inzwischen am 26. August 2023 in Charkiw im Alter von 97 Jahren eines natürlichen Todes gestorben. Pavlo Scharun (96) und Vasyl Volodko (99), beide leiden unter massiven gesundheitlichen Einschränkungen, werden weiterhin unterstützt, auch durch das Maximilian-Kolbe-Werk, für dessen Ukraine-Nothilfe die Versöhnungskirche seit dem russischen Überfall Spenden sammelt.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernimmt das junge ensemble quintessenz, das aus einem Quintett des Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasiums hervorgegangen ist: Julia Neumann (Geige), Eva Reisky (Geige), Jutta Wörther (Bratsche, Leitung), Tizian Foidl (Cello) und Leopold Floß (Piano). Es erklingen auch Werke von ukrainischen Komponisten. Den Gemeindegesang begleitet der Organist Franz Werner.

Die liturgische Leitung liegt bei Pastoralreferentin Judith Einsiedel von der Katholischen Seelsorge an der KZ-Gedenkstätte Dachau und Kirchenrat Dr. Björn Mensing, Pfarrer und Historiker an der Versöhnungskirche. Der orthodoxe Erzpriester Apostolos Malamoussis (München) hat seine Teilnahme zugesagt.

Termin 

Datum: 25. Februar 2024, 15:00 Uhr

Pfarrer/in: Pastoralreferentin Judith Einsiedel und Kirchenrat Dr. Björn Mensing

Ort: Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau
Alte Römerstr. 87
85221 Dachau
Telefon 08131-13644
aW5mb0B2ZXJzb2VobnVuZ3NraXJjaGUtZGFjaGF1LmRl; www.versoehnungskirche-dachau.de

Parkmöglichkeit: auf dem Klosterparkplatz, Alte Römerstr. 91 am nördlichen Ende der Lagermauer