Gedenken an die Deportation der Münchner Sinti und Roma am 13. März 1943

Am Mittwoch, 13. März, gedenkt die Landeshauptstadt München alljährlich der Opfer des Völkermords an den Sinti*zze und Rom*nja. Der Gedenktag 2024 beginnt um 16 Uhr mit einer Öffentlichen Namenlesung, Kranzniederlegung und Gebet am Platz der Opfer des Nationalsozialismus. Von 18 bis 21 Uhr werden Namen und Bilder der aus München deportierten und ermordeten Sinti*zze und Rom*nja an die Außenfassade des NS-Dokumentationszentrums projiziert und so für alle Passant*innen sichtbar. Ab 19 Uhr wird im NS-Dokumentationszentrum unter dem Titel „,Ma bistras‘ – Lasst uns nicht vergessen! Musikalisches Erinnern an die Verfolgung der Sinti*zze und Rom*nja“ eingeladen.

Vor 81 Jahren, am 13. März 1943, veranlasste die Münchner Polizei die Deportation von 141 Sinti*zze und Rom*nja aus München und Umgebung in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Bereits am 8. März 1943 begannen in München die Verhaftungen ganzer Familien. Bis heute ist die Zahl der ermordeten Frauen, Männer und Kinder nicht exakt zu bestimmen; der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma geht von insgesamt etwa 500.000 Menschen aus, die den Mordaktionen und den grausamen Bedingungen in den Konzentrationslagern zum Opfer fielen.
Nach Kriegsende setzten sich die Diskriminierung und Kriminalisierung der wenigen Überlebenden in Behörden, Schulen und Institutionen fort. Sie erfuhren weder eine Anerkennung als Opfer nationalsozialistischer Verfolgung, noch erhielten sie Entschädigungsleistungen. Die Täter*innen hingegen konnten in den allermeisten Fällen ihre Karrieren ungebrochen weiterführen. Auch heute noch sehen sich Angehörige der Minderheit mit zahlreichen Vorurteilen konfrontiert.

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