
„Das Gedenken darf nicht beschädigt werden!“ – Stiftungsdirektor Freller verurteilt erneuten Angriff auf Würzburger Deportationsdenkmal
Unbekannte Täter haben erneut einen der symbolischen Koffer am „DenkOrt Deportationen 1941-1944“ entwendet. Bereits 2023 war es zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Die Gedenkstätte erinnert an die 2.069 jüdischen Männer, Frauen und Kinder, die vom Würzburger Hauptbahnhof aus in Konzentrations- und Vernichtungslager wie u.a. Theresienstadt, Isbica und Auschwitz-Birkenau deportiert wurden. Von ihnen überlebten nur 63 Menschen aus Mainfranken.
Am 25. Januar 2021 gedachten die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der Bayerische Landtag (unter anderem mit der damaligen Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm) im Rahmen des Holocaust-Gedenktages der Opfer am „DenkOrt Deportationen 1941-1944“.
Hintergrund zum „DenkOrt Deportationen 1941-1944“
Die regionale Gedenkstätte am Würzburger Bahnhofsvorplatz erinnert an die Deportation der jüdischen Bevölkerung aus Unterfranken. Der „DenkOrt“ wurde am 17. Juni 2020 eingeweiht. Die Gestaltung – inspiriert von einer historischen Fotografie – zeigt Gepäckstücke, die die Deportierten auf ihrem Weg zu den Zügen zurücklassen mussten. Ein 22 Meter langes Kofferband auf Podesten sowie vier Informationstafeln und drei Sitzbänke laden zum Erinnern und Verweilen ein.
Am 24. September 2021 wurde der „DenkOrt in Bewegung“ um 32 künstlerisch gestaltete Koffer erweitert. Die insgesamt 43 Koffer repräsentieren die 43 Gemeinden und Wohnorte aus ganz Unterfranken, in denen bis 1933 jüdische Menschen lebten. In jeder dieser Kommunen steht ein identisches Gepäckstück als Mahnmal.
Der Entwurf stammt vom Würzburger Architekten Matthias Braun. Der „DenkOrt Deportationen 1941-1944“ wurde mit der Kulturmedaille der Stadt Würzburg (2021) und dem Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung (2022) ausgezeichnet.
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