Stiftungsdirektor Freller: „Es ist eine Schande, dieses Denkmal der Deportation zu beschädigen!“

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten hat die Beschädigung der Gedenkstätte für die deportierten Juden am Würzburger Hauptbahnhof als Schande bezeichnet. „Dieses Denkmal ist jenen Jüdinnen und Juden aus der Stadt Würzburg und aus Unterfranken gewidmet, denen in den Jahren 1941 – 1944 ihr Recht auf Leben genommen wurde. Die 2069 Männer, Frauen und Kinder wurden am Würzburger Bahnhof in Züge gesetzt und „wegtransportiert“ – die Ziele hießen unter anderem Theresienstadt, Isbica und Auschwitz-Birkenau. Dort wurden sie in Lagern inhaftiert und ermordet. Von 2069 Deportierten haben nur 63 Menschen aus Mainfranken überlebt – das sind 3 Prozent!“

Am 25. Januar zum Holocaustgedenktag 2021 hatten die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und der Bayerische Landtag (u.a. mit der damaligen Landtagspräsidentin a.D. Barbara Stamm) in einem Gedenkakt unter Corona-Bedingungen, den der BR live übertrug, an der Stelle, wo das Denkmal jetzt beschädigt wurde, der Deportierten gedacht. Freller: „Wie hasserfüllt gegen Juden muss ein Mensch sein, der dieses Andenken an die Ermordeten schändet? Leider holen uns die Warnungen vor Antisemitismus, die vor drei Jahren von allen Rednerinnen und Redner ausgesprochen wurden, derzeit brutal ein!“