Zum 75. Jahrestag des Zentralrats der Juden in Deutschland

Stiftungsdirektor Freller gratuliert zum 75. Gründungstag: „Der Zentralrat der Juden in Deutschland leistet herausragende Arbeit in der Förderung des Verständnisses für jüdische Geschichte und Kultur und ist ein essenzieller Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft.“

MÜNCHEN, 18. Juli 2025 - Zum 75. Jahrestag der Gründung des Zentralrats der Juden in Deutschland am Samstag, den 19. Juli 2025 gratuliert die Stiftung Bayerische Gedenkstätten zu einem Dreivierteljahrhundert unermüdlichen Engagements für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland.

„Der Zentralrat der Juden in Deutschland, seit 2014 unter dem Vorsitz des hoch geschätzten Dr. Josef Schuster, steht für eine beeindruckende Erfolgsgeschichte des Wiederaufbaus und der Versöhnung“, betont Stiftungsdirektor Karl Freller: „Was einst als Übergangslösung gedacht war, hat sich zu einem essenziellen Bestandteil unserer demokratischen Gesellschaft entwickelt.“

Seit der Gründung am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Main hat der Zentralrat eine wesentliche Rolle beim Wiederaufbau jüdischen Lebens in Deutschland eingenommen. Aus den Trümmern der Shoah entstand eine Institution, die zum unverwechselbaren Sprachrohr der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland wurde.

„Der Zentralrat leistet herausragende Arbeit in der Förderung des Verständnisses für jüdische Geschichte und Kultur, im konsequenten Kampf gegen Antisemitismus und Diskriminierung sowie im interreligiösen Dialog. Durch sein Engagement für die Erinnerungskultur trägt er dazu bei, dass der Holocaust und die Lehren aus der Vergangenheit nicht vergessen werden und ist hierbei ein geschätzter Partner der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Dank dieser Arbeit ist das jüdische Leben in Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten wieder zu einem lebendigen und selbstverständlichen Teil unserer Gesellschaft geworden. Der Zentralrat hat Brücken gebaut und Vertrauen geschaffen – er ist zu einer unverzichtbaren Institution unserer Demokratie geworden,“ so Freller weiter.

Hintergrund

Bereits zwei Monate nach der Kapitulation Nazideutschlands formierte sich das Zentralkomitee der befreiten Juden in der amerikanischen Zone – eine der Keimzellen des späteren Zentralrats. 1945 wurden 51 jüdische Gemeinden wiedergegründet, ein Jahr später bereits 67. Am 19. Juli 1950 kamen Delegierte der wiedererstandenen Gemeinden aus allen vier Besatzungszonen in Frankfurt am Main zur Gründung des Zentralrats zusammen. Was ursprünglich als Interessenvertretung für rund 15.000 Juden während der Übergangszeit bis zur geplanten Ausreise gedacht war, entwickelte sich zu einer dauerhaften Institution. Heute gehören dem Zentralrat 105 jüdische Gemeinden mit rund 100.000 Mitgliedern an. Seit 1999 hat der Zentralrat seinen Sitz in Berlin.