Gedenkfeier anlässlich des 79. Jahrestags der Befreiung des KZ Dachau

Stiftungsdirektor Karl Freller ruft zum Engagement für die Demokratie im Hier und Heute auf: „Die Befreiung des KZ Dachau ist mehr als ein historisches Ereignis. Sie mahnt uns vor allem, die Demokratie jeden Tag aufs Neue zu verteidigen.“

MÜNCHEN, 05. Mai 2024 – Heute, am Sonntag, den 05. Mai 2024, fand die bewegende Gedenkfeier anlässlich des 79. Jahrestags der Befreiung des KZ Dachau. Der Präsident des Comité International de Dachau (CID), Dominique Boueilh, der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, und Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, hatten geladen und sieben Überlebende sowie circa 300 geladene Gäste waren ihrer Einladung gefolgt. Darunter Gäste aus Gesellschaft und Politik sowie von den Opfervertretungen und von den verschiedenen Religions- und Konfessionsvertretungen Am 29. April 1945 waren die Häftlinge des KZ Dachau durch Einheiten der US-Armee befreit worden.

Kernstück der Veranstaltung war - wie jedes Jahr - die Zentrale Gedenkfeier auf dem ehemaligen Appellplatz. Nach der Begrüßung durch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte, sprach Stiftungsdirektor Karl Freller nicht nur über die Schrecken der Vergangenheit während der Nazi-Diktatur, sondern betonte die Notwendigkeit, die Demokratie heute zu schützen: „Die Befreiung des KZ Dachau ist mehr als ein historisches Ereignis. Sie mahnt uns vor allem, die Demokratie jeden Tag aufs Neue zu verteidigen.“ Auch zum aktuellen Anstieg antisemitischer Taten fand Karl Freller klare Worte. „Antisemitismus ist Dummheit, Feigheit und Bosheit zugleich. Unser Staat muss Judenhass mit allen Mitteln des Rechtsstaates konsequent bekämpfen. Das sind wir nicht nur den Israelitischen Kultusgemeinden schuldig. Wir sind es vor allem dem eigenen Gewissen gegenüber schuldig. Nie wieder ist immer!“

Kultusministerin Anna Stolz sprach heute in Dachau das erste Mal in ihrer neuen Funktion als Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Bayerische Gedenkstätten: „Wir müssen unsere jungen Menschen stark machen gegenüber Antisemitismus, Hass und Verblendung. Das ist unser Auftrag aus der Geschichte und unsere historische Verantwortung. Für mich ist Bildung der Schlüssel für eine starke Demokratie und für starke junge Menschen, die selbstbewusst durchs Leben gehen und sich einsetzen für Werte wie Freiheit, Toleranz und Mitmenschlichkeit.“

Des Weiteren sprachen Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, sowie Dominique Boueilh, Präsident des Comité International de Dachau (CID). Mario Candotto, Jean Lafaurie sowie Ivor Perl (per Videoaufzeichnung), alle Überlebende des KZ Dachau, übermittelten ihre bewegenden und mahnenden Gedenkbotschaften.

Auch in diesem Jahr gab es zuvor ein würdiges Gedenken mit Kranzniederlegung am ehemaligen Krematorium – hier sprach u.a. der 96-jährige Holocaust-Überlebende Abba Naor, Vizepräsident des internationalen Dachau-Komitees, der sich noch immer regelmäßig als Zeitzeuge engagiert.

Insgesamt sieben Überlebende beehrten die Gedenkfeier mit ihrer Anwesenheit:

  • Abba Naor, Vizepräsident des CID, Überlebender des KZ Dachau
  • Mario Candotto, Überlebender des KZ Dachau
  • Jean Lafaurie, Überlebender des KZ Dachau
  • Erich Finsches, Überlebender des KZ Dachau
  • Leslie Rosenthal, Überlebender des KZ Dachau
  • Lynne Farbman, Überlebende des KZ Dachau
  • Nick Hope, Überlebender des KZ Dachau
  • Achim Baron von Kutzschenbach, Überlebender des KZ Dachau

Besonders beeindruckend war auch in diesem Jahr wieder einmal die große Zahl an Kränzen, die am Ende der Befreiungsfeier am Internationalen Mahnmal - während eines kräftigen Regenschauers - niedergelegt wurden.

Weiteres Fotomaterial sowie die Rede von Stiftungsdirektor Freller können unter cHJlc3NlQHN0YmcuYmF5ZXJuLmRl angefordert werden.