Berlinale 2024 - „Eine Schande für die deutsche Kulturlandschaft“, so lautet das Urteil von Stiftungsdirektor Karl Freller zu den Ereignissen auf der diesjährigen Berlinale

Die diesjährige Berlinale stand im Zeichen vielfältiger aktueller weltpolitischer Themen. Vor allem anti-israelische und antisemitisch geprägte Vorträge bis hin zu einem gehacktem pro-palästinensischem Beitrag auf dem offiziellen Instagram-Account der Berlinale führten zu starker öffentlicher Kritik von Seiten der Politik und dem Zentralrat der Juden in Deutschland. Parallel kommt es zu heftigen und kontrovers geführten Diskussionen in den sozialen Netzwerken.

Der Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller, sieht mit der diesjährigen Berlinale nach der Documenta 15 im vorletzten Jahr einen weiteren unentschuldbaren Vorfall in der deutschen Kulturszene, den er deutlich kritisiert. „Der Israel-Hass auf der diesjährigen Berlinale erschüttert mich. Der Überfall auf Israel durch die terroristische Hamas im letzten Oktober mit Toten, Verletzen, Vergewaltigten und Entführten, von denen etliche sich noch immer in der Hand der Geiselnehmer befinden, fand bei den zahlreichen Sprecherinnen und Sprechern des Abends praktisch keine Erwähnung. Unsere volle Solidarität zu Israel wurde von der Bayerischen Landesregierung sowie von der Bundesregierung immer wieder bestätigt. Diese Veranstaltung hat Feinden von Israel eine Plattform geboten, sie ist inhaltlich aus dem Ruder gelaufen und meiner Meinung nach müssen die Verantwortlichen dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Zudem ist es angemessen, auch finanzielle Maßnahmen einzuleiten.“

Die Berlinale habe mittlerweile laut Presseberichten Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des gehackten Instagram-Posts in der Sektion „Panorama“ angekündigt. Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat eine Untersuchung der Vorfälle versprochen.