Terminhinweis: Deutsch-Polnisches Gedenken zum 83. Jahrestag der ersten Deportation in der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau

Am Sonntag, 18. September 2022, begrüßen die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau und Stiftungsdirektor Karl Freller den Bundesratspräsidenten Bodo Ramelow in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Ab 15 Uhr erinnern im Rahmen einer Gedenkfeier die Zeitzeugen Leszek Żukowski und Ernst Grube sowie Bundesratspräsident Ramelow an die polnischen Häftlinge im KZ Dachau.

Die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau veranstaltet in Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft München die Gedenkfeier zum 83. Jahrestag der ersten Deportation von Polen ins Konzentrationslager Dachau.

Bei der Gedenkfeier sprechen der polnische Widerstandskämpfer und KZ-Dachau-Überlebende Professor Dr. Leszek Żukowski (93) aus Warschau, die polnische Schriftstellerin Maria Aniśkowicz, deren Urgroßvater Jakub Sabasz im KZ Dachau ermordet wurde, der Holocaust-Überlebende Ernst Grube (89, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau) sowie der Bundesratspräsident und Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow.

Weitere Sprecher und Sprecherinnen werden sein:

  • Studiendirektorin Hedwig Bäuml, vom Dachauer Ignaz-Taschner-Gymnasium, Teilnehmerin an einem deutsch-polnischen Austausch des Projektes „Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau“ 
  • Jan Kwiatkowski (Poznań), früherer Freiwilliger von „Aktion Sühnezeichen Friedensdienste“ an der Versöhnungskirche und Gedenkstättenreferent
  • Anna Baumgartner, Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft München
  • Pfarrer Edwin Pech (Karpacz), Vertreter der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen im Kuratorium der Versöhnungskirche
  • Kirchenrat Dr. Björn Mensing, Pfarrer und Historiker an der Versöhnungskirche

Als Gäste haben bereits der polnische Generalkonsul Jan M. Malkiewicz und Karl Freller, I. Vizepräsident des Bayerischen Landtags und Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, sowie Angehörige von NS-Verfolgten aus dem In- und Ausland zugesagt.

Hintergrund:
Bereits am 16. September 1939, zwei Wochen nach dem deutschen Überfall auf Polen, wurden 25 Männer aus Ostoberschlesien ins KZ Dachau verschleppt. Am 23. September 1939 kamen mit dem nächsten Transport aus Polen 74 Gefangene nach Dachau. Bis zur Befreiung des Lagers litten insgesamt mehr als 40.700 Menschen aus Polen im KZ Dachau, unter ihnen fast 10.000 jüdische Häftlinge. Die polnischen Häftlinge waren im KZ Dachau die größte nationale Gruppe. Waren es zunächst nur Männer, so wurden in den letzten Kriegsjahren auch etwa 1.600 Frauen aus Polen nach Dachau verschleppt. Von den polnischen Häftlingen wurden im Dachauer KZ-System mindestens 8390 ermordet.

Organisatorisches:

Die Versöhnungskirche ist über alle Zugänge zur KZ-Gedenkstätte Dachau zu erreichen. Der kürzeste Fußweg führt über den Innenhof des Klosters Karmel, Alte Römerstraße 91. Gäste der Versöhnungskirche dürfen den Parkplatz des Klosters kostenlos nutzen.  
Menschen mit Mobilitätseinschränkungen, die Unterstützung beim Zugang benötigen, melden sich bitte im Vorfeld im Büro der Versöhnungskirche unter Tel. 081 31 / 136 44.

Da bei der Gedenkfeier in der Versöhnungskirche keine größeren Abstände eingehalten werde können, gilt FFP2-Maskenpflicht.

Eine Anmeldung zur Gedenkfeier ist nicht erforderlich; der Ton wird in den Innenhof der Versöhnungskirche übertragen.

Eine Teilnahme via Livestream ist möglich: https://www.facebook.com/events/1053082908680644