„Mein Leben war gut“ - Einladung zur Lesung

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und die KZ-Gedenkstätte Dachau würdigen den Holocaust-Überlebenden Uri Chanoch und veranstalten am Abend des 27. April die erste öffentliche Lesung seiner Biografie in deutscher Sprache. Seine Witwe und Mitautorin, Judith Chanoch, wird anwesend sein und im Anschluss Bücher signieren.

Die Stiftung Bayerische Gedenkstätten und die KZ-Gedenkstätte Dachau laden gemeinsam ein zur ersten öffentlichen Lesung der deutschen Übersetzung der Biografie von Uri Chanoch „Von Kaunas über Dachau in ein neues Leben. Erinnerungen eines Holocaust-Überlebenden“ am Donnerstag, den 27. April um 18:30 Uhr im Besucherzentrum der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die Veranstaltung ist Begleitprogramm zu den Feierlichkeiten anlässlich des 78-ten Jahrestages der Befreiung des KZ Dachau. Die Stiftung hatte sich gemeinsam mit anderen Unterstützern für die Übersetzung des Buches ins Deutsche engagiert. Die deutsche Erstausgabe erschien 2022 im Allitera Verlag, München.

Uri Chanoch wurde am 28. März 1928 in eine alteingesessene jüdische Familie im litauischen Kaunas geboren. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 zwangen die deutschen Besatzer seine Familie, ins Ghetto Kaunas umzuziehen. Im Juli 1944 wurde das Ghetto geräumt und die Familie in das Konzentrationslager Stutthof in der Nähe von Danzig deportiert. Seine Mutter und Schwester wurden dort umgebracht. Uri Chanoch wurde zusammen mit seinem Bruder Daniel und seinem Vater in den Dachauer Außenlagerkomplex Landsberg-Kaufering verschleppt. Dort mussten sie schwere Zwangsarbeit leisten. Bei der Räumung des Außenlagers Kaufering III befand Uri Chanoch sich in einem Zug nach Dachau, als dieser in einen Fliegerangriff geriet. Im nachfolgenden Chaos gelang ihm die Flucht. Bei Landsberg traf er auf US-Soldaten, die ihn retteten.

Aus Chanochs Biografie lesen Maximilian Lütgens, Mitarbeiter der pädagogischen Abteilung der KZ-Gedenkstätte Dachau und Schauspieler, sowie Schülerinnen des Josef-Effner-Gymnasiums in Dachau. Die Witwe und Mitautorin Judith Chanoch und die drei gemeinsamen Kinder Shlomi, Galia und Frida Chanoch sind bei der Lesung anwesend; Judith Chanoch wird ein Grußwort sprechen und im Anschluss an die Lesung Bücher signieren.

Zur Veranstaltung:
KZ-Gedenkstätte Dachau
Besucherzentrum
Einlass ab 18:00 Uhr, Beginn der Lesung um 18:30 Uhr
Pater-Roth-Straße 2a
85221 Dachau

Der Eintritt ist kostenfrei. Um Spenden für das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine wird gebeten.

Grußworte zur Lesung sprechen neben der Witwe und Mitautorin Judith Chanoch Dr. Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Karl Freller, Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten und I. Vizepräsident des Bayerischen Landtags sowie Dr. Helmut Ritzer, Vizepräsident des Bayerischen Landtags a.D. und Vorsitzender des Vereins Bund Widerstand und Verfolgung (BWV) in Bayern.

 

Über das Buch
2018 erschien erstmals die hebräische Originalausgabe der Chanoch-Biografie, 2020 deren englische Übersetzung unter dem Titel „The Story I never told“. Der Bund Widerstand und Verfolgung (BWV) Bayern e.V., die Stiftung Bayerische Gedenkstätten sowie andere Unterstützer hatten sich stark dafür engagiert, dass die deutsche Übersetzung „Von Kaunas über Dachau in ein neues Leben. Erinnerungen eines Holocaust-Überlebenden“ im Allitera Verlag (München, 2022) erscheinen konnte.

 

Mehr über Uri Chanoch
Monate nach seiner Befreiung durch die US-Armee erfuhr Uri Chanoch, dass auch sein Bruder Daniel überlebt hatte. Auf abenteuerlichen Wegen gelang beiden über Italien die Auswanderung in das damals noch britisch verwaltete Palästina. Dort kämpfte Chanoch für die Errichtung eines jüdischen Staates. Später ließ er sich als selbständiger Geschäftsmann nieder und gründete eine Familie.

In seiner zweiten Lebenshälfte war er Vorsitzender der Vereinigung der Überlebenden der KZ-Außenlager Dachau. Unermüdlich setzte er sich für das Gedenken an die Schoa sowie für ein sichtbares Gedenken an die Zwangsarbeitslager und deren Erhalt als Erinnerungsorte ein. Uri Chanoch verstarb am 1. September 2015.

 

Presseakkreditierung
Um Akkreditierung unter Angabe des Namens, Vornamens, Mediums und der Kontaktdaten an cHJlc3NlQGt6LWdlZGVua3N0YWV0dGUtZGFjaGF1LmRl bis zum 25. April 2023 wird gebeten. Bei Bedarf einer Drehgenehmigung bitten wir, diese Information zu ergänzen.

 

 

 

[1] „Mein Leben war gut. Ich habe Sorgen und Freuden erlebt, hatte eine behütete und glückliche Kindheit und ging anschließend durch die Hölle“ - so lauten die einleitenden Worte Uri Chanochs zu seiner Biografie.