Flanders Festival Ghent sagt geplanten Auftritt der Münchner Philharmoniker ab; Stiftungsdirektor Karl Freller zeigt sich empört: „Antisemitismus in der Kultur ist Judenhass in Reinform!“
„Das ist ein skandalöser Akt kultureller Diskriminierung, der alle demokratischen Grundwerte mit Füßen tritt", erklärt Freller. „Hier wird ein herausragender Musiker aufgrund seiner Herkunft und seiner beruflichen Tätigkeit ausgegrenzt. Diese Entscheidung erinnert an die dunkelsten Kapitel der europäischen Geschichte, als Künstler aufgrund ihrer Abstammung oder Überzeugungen von den Bühnen verbannt wurden. Antisemitismus in der Kultur ist Judenhass in Reinform!" Der Stiftungsdirektor betont, dass solche Boykotte den Zielen der Erinnerungsarbeit diametral entgegenstünden: „Wir arbeiten täglich daran, dass sich die Verbrechen der Vergangenheit niemals wiederholen. Umso bestürzender ist es zu sehen, wie in Europa wieder Menschen aufgrund ihrer Identität diskriminiert werden. Das Flanders Festival hat hier eine rote Linie überschritten."
Freller forderte eine klare Haltung der deutschen und europäischen Kulturpolitik: „Wir dürfen nicht schweigen, wenn Antisemitismus und Diskriminierung wieder salonfähig werden. Die Absage in Gent ist ein Angriff auf die Grundfesten unserer freien, demokratischen Gesellschaft.“
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